Unser Kursangebot Abitur 2026

Kurs 1: Wieviel Großstadt braucht Literatur?

(K. Baade/Gödeke)

Ich frage mich, warum Harry Potters Zaubererschule ausgerechnet in der Nähe von Dufftown liegt. Dufftown ist nur ein mickriger, kleiner, eher unbekannter Ort im Nordosten der schottischen Highlands. Ehrlich gesagt: Fernab vom Schuss! Warum nicht London?  Liebe Frau Rowling, was haben Sie sich dabei nur gedacht?

Wie Joanne K. Rowlings Romanreihe „Harry Potter“ (1997 bis 2007) gehört auch Patrick Süßkinds Roman „Das Parfüm“ (1985) zu den größten Bucherfolgen des 20. Jahrhunderts. „Das Parfüm“ beginnt allerdings nicht in der Pampa, nicht im Nirgendwo, sondern in einem der größten kulturell, wirtschaftlich und politisch interessantesten Zentren der erzählten Zeit. Nämlich im Paris des 18. Jahrhunderts.  - Ist das besser?

Alfred Döblin schafft mit seinem Roman „Berlin Alexanderplatz“ (1929) einen Höhepunkt deutscher Literatur. Der Schauplatz: Berlin, die in den 1920er-Jahren drittgrößte Stadt der Welt. Goethe und Heine wählten mehr als 100 Jahre früher schlicht den Harz.

Warum ist das so? Warum werden manchmal große Städte wie Berlin, Paris, London oder New York als Schauplatz gewählt, während anderswo in den entlegensten Landstrichen der Welt nach einem Kleinod gesucht wird? Was leisten die gewählten Orte, was ist ihr Alleinstellungsmerkmal und inwiefern sind sie die richtige Umgebung für das jeweilige Geschehen? – Wir wollen das herausfinden und deshalb steht genau das und vieles mehr auf unserer Liste.

Kurs 2: Sternstunden der Mathematik und Physik

(Clauß/Franz)

Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig.
(Albert Einstein, 1879 – 1955)

Mathematik begleitet uns im Alltag – oft ohne, dass wir es merken. Ohne Mathematik funktionieren keine Computer, funktioniert keine Technik, … der Vermessungsingenieur braucht sie ebenso wie die Statistikerin, der Maschinenbauer oder eine Songwriterin. Mathematik ist logisch und spannend und hat sich im Laufe der Geschichte immer weiterentwickelt. Mathematik besteht nicht nur aus Zahlen, Rechenoperationen und Operatoren, sondern Mathematik ist eine eigene Denkweise, für die man einen Zugang finden muss. Warum hebt eine Rakete ab? Wie funktioniert Satellitenfernsehen? Wieso schillert die Oberfläche einer Pfütze in bunten Farben?

Hinter physikalischen Phänomenen stehen logische Zusammenhänge, für deren Erforschung Physiker mit Leidenschaft, Mut aber auch Fleiß in manchen Fällen ihr ganzes Lebenswerk widmeten. Über den Tellerrand hinauszuschauen und Grenzen des bereits Bekannten zu überschreiten waren dafür notwendig. In unserem Seminarfach möchten wir euch die Grundlagen des wissenschaftspropädeutischen Schreibens und Präsentierens anhand naturwissenschaftlicher und technischer Themen aus den Bereichen Mathematik und Physik vermitteln. Angesprochen werden insbesondere Schülerinnen und Schüler, die Freude an Mathematik und Physik oder auch generelles Interesse an technischen Anwendungen und deren Ergründung haben.

Kurs 3: Gegenwart leben und Zukunft gestalten

(Ebrahimi/A. Petersen)

Unsere Zukunft geht uns alle an, ob wir wollen oder nicht. Wir sind ihr nicht ausgeliefert, sondern müssen in einer sich ständig wandelnden Gesellschaft und Welt Verantwortung übernehmen – zunächst für unser eigenes Leben und dann für das Leben um uns herum. Dazu gehört ein nachhaltiger Umgang mit unseren Ressourcen: sei es die Umwelt, die uns umgibt, oder die Gesellschaft, in der wir leben.

Wir sind neugierig, mit euch verschiedene Aspekte für eine erstrebenswerte Zukunft zu formulieren und Möglichkeiten für Partizipation bei der Gestaltung dieser zu finden. Dies kann einen Blick in die Vergangenheit notwendig machen, um aktuelle Entwicklungen zu verstehen und daraus Schlüsse für Morgen zu ziehen.

Findet euer Themengebiet, das euch interessiert und das dazu beiträgt, eine erstrebenswerte Zukunft zu gestalten. Hierbei könnt ihr euch zum Beispiel mit Friedensbildung, Umwelt und Klimawandel, Chancen und Risiken des technischen Fortschritts und dem Engagement für die Demokratie sowie weiteren Bereichen befassen, zu denen ihr Ideen entwickeln wollt. Mit eurer Hilfe wollen wir also an erforderlichen Innovationen im Umgang mit unserer Gegenwart arbeiten. Wünschenswert wäre es, wenn wir selbst auch ganz praktisch in die Zukunftsgestaltung einsteigen können.

In diesem Seminarfach beschäftigen wir uns also mit den vielfältigen Möglichkeiten einer nachhaltigen Zukunftsgestaltung – praxisorientiert, jedoch ohne erhobenen Zeigefinger. Geeignet für alle, die gerne voraus denken und handeln.

Kurs 4: Macht - Power: Pictures, People and Places

(Gomez/Harbig)

Macht ist ein allgegenwärtiges Phänomen, das in verschiedenen Formen und Kontexten auftritt. Sie manifestiert sich nicht nur in offensichtlichen Hierarchien und Strukturen, sondern auch in subtilen Repräsentationen, die tief in unserer Kultur und Gesellschaft verwurzelt sind.

Kaum ein grundlegender Begriff hat in der politischen Theorie so viel Gewicht. Nicht ohne Grund werden Vordenkerinnen wie Hanna Arendt noch heute von u.a. Studierenden diverser Fachrichtungen gleichermaßen gelesen und diskutiert. In diesem Seminarfach werden wir Macht in verschiedenen Kontexten entdecken. Unsere Zugänge – im Sinne des Titels: Pictures, People and Places – sind hierbei vielfältig und könnten so aussehen:

• in künstlerischer Form als Bilder wie Herrschaftsbilder von Napoleon Bonaparte, als Gebäude wie dem Buckingham Palace oder dem Reichstagsgebäude (Welchem Parlament kann man eigentlich sonst „aufs Dach steigen“?)
• in politischen Strukturen. Wie viel Macht hat eigentlich der Präsident Frankreichs im Vergleich zum Deutschen Bundeskanzler? Wer hat in der Europäischen Union eigentlich wirklich das Sagen? Wie viel Macht hat die UN in Zeiten globaler Krisen?
• in der Art und Weise, wie wir uns ausdrücken. Wie kann ein rhetorisches Mittel oder ein Medium Macht verleihen oder entziehen?

Wie ihr bereits durch die verschiedenen Blickwinkel auf das Thema „Macht“ sehen könnt, wird für jede und jeden etwas dabei sein.

Kurs 5: Sport und Psychologie

(Heins/Nothdurft)

Ob Vereinssport, Fitnessstudio oder Wettkampf: In allen Bereichen des Sports spielt unsere Psyche eine entscheidende Rolle. So beeinflussen sich die körperliche und psychische Leistungsfähigkeit gegenseitig. Für ein gesundes Leben ist es essenziell, Körper und Geist in Einklang zu bringen. Aus diesen Gründen widmen wir uns in diesem Seminarfach den psychologischen Aspekten sportlichen Handelns.

Was motiviert Dich zum Sporttreiben oder was motiviert einen Extremsportler zu außergewöhnlichen Leistungen? Welchen Einfluss hat Sport auf die psychische Gesundheit? Diese Fragen und viele mehr wollen wir in unserem Seminarfach betrachten und freuen uns über Eure Ideen und Impulse zu diesem Thema.

Sportliche Vorerfahrungen sind nicht zwingend notwendig, aber die Bereitschaft zu sportlichen Exkursionen sollte vorhanden sein.

Kurs 6: Migration

(Knigge/Otto)

Unsere Welt wird von Wanderungsbewegungen (mit-)geprägt.

Das gilt gleichermaßen für Geschichte und Gegenwart, für die Geisteswelt und für die Natur.

Viele Nationen, wie die USA, entstanden durch Auswanderung aus Europa. In der Gegenwart gibt es im Gegensatz dazu eine Einwanderung nach Europa. Aber auch auf anderen Kontinenten sehen wir gegenwärtig große Wanderungs- und Fluchtbewegungen. Dies prägt auch unsere nähere Umgebung, die vielsprachig geworden ist.

In der Geisteswelt spielen Wanderungen und Erzählungen von Wanderungen ebenfalls eine große Rolle: Die Flucht der Israeliten aus der ägyptischen Gefangenschaft steht am Anfang der jüdisch-christlichen Religion. Die Auswanderung Mohammeds aus Mekka prägte den Islam. Auch gibt es bedingt durch Migration nicht nur Muslime, sondern auch Jeziden, Buddhisten und orthodoxe Christen in unserer Nachbarschaft.

Sogar die Natur ist heute mehr denn je in Bewegung: Die amerikanischen Waschbären sind aus unserer Umwelt nicht mehr wegzudenken, in Mecklenburg-Vorpommerns Wäldern leben südamerikanische Strauße. In der Pflanzenwelt breiten sich Arten aus anderen Kontinenten aus.

Migration bereichert die Welt, aber sie bringt auch Probleme mit sich. Mit beidem wollen wir uns im Seminarfach beschäftigen, wobei die konkreten Themen gemeinsam entschieden werden sollen.