Austausch Domfront/ Frankreich

1993 haben wir einen Austausch mit dem Collège Jacques Prévert in Domfront, der französischen Partnergemeinde Burgwedels begonnen und führen ihn seitdem in ein- oder zweijährlichen Abstand durch - je nach den Möglichkeiten unserer französischen Partner.
Domfront ist ein kleines, sehr charmantes Städtchen in der Normandie, ca. 250 km westlich von Paris. Zum Einflußbereich der Schule gehören, ähnlich wie bei uns, zahlreiche umliegende Dörfer.
Wir sind einzeln in Familien untergebracht, besuchen mit unseren Gastgebern die Schule und haben durch gemeinsame Exkursionen und in privater Freizeit mit den Gastfamilien die Gelegenheit, Land und Leute kennen zu lernen und unsere Sprachkenntnisse zu erproben und zu verbessern.
Der Austausch beruht auf Gegenseitigkeit, d.h. die Schülerinnen und Schüler, die nach Frankreich fahren, nehmen ihre(n) Austauschpartner/in als Gast auf. Dadurch beschränken sich die Kosten im wesentlichen auf die Fahrtkosten und evtl. Beiträge zum Ausflugsprogramm hier in Burgwedel.

Wie alles anfing…

14. April 1993, 13.56 Uhr, Bahnhof Flers (Normandie). Ein Blick aus dem Zugfenster. Zwei Männer stehen auf dem Bahnsteig. Welcher mag zu der Stimme gehören, mit der ich in den letzten Tagen und Wochen immer häufiger telefoniert habe?
An die Spannung und Ungewissheit gegenüber dem, was in den nächsten Tagen auf uns zukommen würde, erinnere ich mich jedes Mal, wenn unsere Großburgwedeler Schülerinnen und Schüler ihren "Corres"(frz. Kurzform für Austauschpartner) vom Collège Jaques Prévert zum ersten Mal gegenüber stehen.
Die Fragen, die die Schülerinnen und Schülerbewegen, sind für mich inzwischen vertraut. An die Stelle der Unsicherheit ist längst die Freude auf eine neue Begegnung getreten, auch wenn dort wie hier sich seit 1993 viel verändert hat (und der Kollege, der uns damals am Bahnsteig erwartet hat, längst an einer anderen Schule ist).

Im Herbst 1992 überbrachte Herr Brix, Französischlehrer und als Ratsmitglied der Gemeinde Burgwedel sehr um die Städtepartnerschaft mit Domfront bemüht, einen Brief des dortigen Collège Jaques Prévert, mit dem Vorschlag der Einrichtung eines Schulaustausches. Diese Idee stieß im Gymnasium auf große Zustimmung, war doch der zuvor bestehende Austausch mit Le Teilleul aufgrund der dort sinkenden Deutschlernerzahlen eingeschlafen. Aufgrund des Alters der französischen Schülerinnen und Schüler kommt bei uns vorrangig der 8. Jahrgang in Frage, Zeiten sind vorgegeben durch die Ferien: unser Aufenthalt muss mindestens zur Hälfte in den Ferien liegen und im Gastland sollten keine Ferien sein, da man ja den Schulbetrieb erleben möchte.

Die noch bestehenden Kontakte zwischen ehemaligen Teilnehmern, die privaten Besuche einzelner sind das positivste Echo, das man sich wünschen kann.

Leider ist der Fortbestand unseres Austauschprogramms gefährdet, da die Zahlen der Deutschlerner in Frankreich in beängstigtem Maße abnimmt. Wir hoffen, dass die Städtepartnerschaft motivationsfördernd wirkt und so der Austausch weitergeführt werden kann.

Heike-Andrea Hamidi (✝)