ChancenZeit – wäre ein Gesellschaftsjahr sinnvoll?

Diskussionsveranstaltung in Jahrgang 11

Erstellt von Lisabeth Naemi Jähne | | Schuljahr 2022/23

Schülerinnen aus Jahrgang 11 diskutieren im "World Cafe" miteinander über ein gesellschaftliches Pflichtjahr.

Seit 2011 muss weder ein Wehrdienst noch der alternative Zivildienst in Deutschland verpflichtend angetreten werden, doch werden in der Politik seit einiger Zeit immer wieder Stimmen laut, ob dieser Beschluss revidiert und abgewandelt wieder eingeführt werden soll. Die Idee, ein alternativer „Dienst an der Gesellschaft“, der das Ziel verfolgt, Begegnungsmöglichkeiten zu schaffen und somit die Menschen dazu bringt, gezwungenermaßen die eigene „Blase“ zu verlassen. Es geht darum, der zunehmenden Entfremdung entgegenzuwirken und dazu war, unter anderem unser Bundespräsident der Meinung, sei es von Nöten neue Wege zu finden.

Die Meinungen bezüglich eines verpflichtenden sozialen Dienstes sind gespalten und das nicht ohne Grund, neben den guten Gründen dafür, existieren mindestens eben so viele Argumente auf der Contra-Seite. Da hierbei zentral über das Leben der jungen Leute diskutiert wird, organisierte das Gymnasium in Koorperation mit der Konrad-Adenauer-Stiftung eine Debatte unter dem Titel „ChancenZeit – gemeinsam für die Gesellschaft“.

Am 28. Juni fand anfangs erst eine allgemeine Einführung statt, in der sowohl die Thematik als auch die geladenen Referenten vorgestellt wurden. Nach kurzen Impulsvorträgen von Christina Körber vom DRK, Bundeswehr-Hauptmann und Jugendoffizier Bujar Rrustemi und den Bundestagsabgeordneten Rebecca Schamber (SPD) und Hendrik Hoppenstedt (CDU) wurde die Diskussion in Form eines „World Cafes“ gestartet. In kleinen Gruppen durchschritten dann die Schülerinnen und Schüler des elften Jahrgangs einzelne Tischgruppen und tauschten sich konstruktiv zu verschiedenen Fragestellungen aus. Es wurde Raum gegeben, sich zu dem Umfang eines Gesellschaftsjahres zu äußern aber auch inhaltliche Gegebenheiten und Vorrausetzungen wurden nicht außer Acht gelassen. Jeder konnte offen seine Einstellung zu einer potentiellen Einführung kundtun und neue Gedanken sowie Anregungen mit einem Stift auf den Tischdecken festhalten.

Die abschließende Auswertung fand dann wieder vor versammelter Runde statt. Um die Meinung der einzelnen Schülerinnen und Schüler dann aber noch festzuhalten, führte die Konrad-Adenauer-Stiftung eine anonyme Umfrage durch, die helfen soll das Stimmungsbild der jungen Generation auszudrücken. Und ohne Überraschung war auch dieses, genau wie die gesamte Debatte, von den unterschiedlichsten Meinungen geprägt. Rund 45% der Teilnehmenden sprachen sich für und 40% gegen ein Pflichtjahr aus, während sich 15% enthielten.

In unserer Gesellschaft ist jeder individuell und jeder hat seine eigene Meinung, doch am Ende kommt es auf jeden Einzelnen an und wie Er oder Sie sich in das Gesamtkonstrukt einbringt. Steinmeier sagte daher nicht grundlos, dass eine soziale Pflichtzeit „eine verbindende Erfahrung in einer Gesellschaft der verschiedenen Lebenswege“, sein könnte.

Wir bedanken uns bei der Konrad-Adenauer-Stiftung und den Gästen für die Organisation dieses Tages, die Auswahl unserer Schule und die damit einhergehende Möglichkeit zur Teilhabe an der aktuellen Politik und Gestaltung der Zukunft.